Mit dem Inkrafttreten des Frauenwahlrechts vor 100 Jahren im November 1918 war ein Meilenstein der Emanzipation zumindest in Deutschland geschafft. Der Weg dorthin war mühsam und steinig. Historische Wurzeln liegen in der französischen Revolution mit ihren Forderungen nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Dass die „Brüderlichkeit” Frauenrechte ausschloss und dies Frauen durchaus deutlich wurde, zeigt die mutige „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“, die Olympe de Gouges bereits 1791 verfasste. Sie ist eine der eigensinnigen, trotzigen und wagemutigen 12 Frauen, die Jeanette Giese in ihrem Programm „Histörrische Frauen - Europas Töchter“ zum Leben erweckt.
In kontrastreicher Gegenüberstellung, verbunden mit Gedichten, Zeitgeschehen, Geschichten, Anekdoten, Liedern und Chansons treten sie ins Rampenlicht - zur erneuten Entdeckung, Inspiration und Bereicherung.
Ein Programm in 2 x 45 Minuten oder 3 x 15 Minuten mit Jeanette Giese und Michael Reuter, Piano
„Jeanette Giese ist nicht nur eine Vollblutkünstlerin, sie ist ein echtes Erlebnis.“ NWZ
„Mit Stimmgewalt und darstellerischer Souveränität beherrscht Jeanette Giese die Bühne. Kraftvoll, emotional stellt sie die 12 so unterschiedlichen Frauen dar“ (Cuxhavener Nachrichten)
„Phantastisch Jeanette Giese, eine wahre Schönheit mit vorzüglichem Mezzosopran, großem schauspielerischem Vermögen, Esprit und dem gewissen Etwas.“ (RNZ)
Dieser Satz der Schriftstellerin Fanny Lewald gilt für viele, die an diesem literarisch-musikalischen Abend porträtiert werden. Es sind Frauen verschiedenster Epochen und Lebensbereiche, die mit Mut und Eigensinn, aber auch Charme und Schönheit ihre Ideen, Träume und Lebensentwürfe verwirklichen wollten. Ihre Leistungen wurden oft unter erschwerten Bedingungen erbracht: schlechte Berufschancen, Abhängigkeit von Elternhaus und Ehepartner, häufige Schwangerschaften, fehlende Anerkennung in der Öffentlichkeit. Sie stießen nicht selten auf Skepsis und Widerstand. Denn keine der Frauen hat Bestehendes als gegeben, unvermeidlich, unveränderbar hingenommen. „Die Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie sich nehmen.” (Meret Oppenheim). Sie legten das Korsett ab, im übertragenen wie im wörtlichen Sinne: Coco Chanel mit ihrer bequemen, schicken Mode steht als Symbol der Befreiung. Wahnsinnig stark und produktiv, aber auch wahnsinnig zerbrechlich: so stellt die Sängerin und Schauspielerin Jeanette Giese in Wort und Ton diese Künstlerinnen, Politikerinnen, Heldinnen und Verachteten in ihrem Leben und Werk vor: Und sie hat dabei eine interessante Auswahl getroffen: von Maria Magdalena, über Clara Schumann, Olympe de Gouge, Maria Sklodowska-Curie, Beate Uhse bis hin zu Maria Callas…