Musiklehrer sind oft die Paradiesvögel an Ihrer Schule. Sie lieben ihre Musik – ihre Unterrichtsmethoden sind allerdings manchmal nicht ganz „up to date“. Vor 250 Jahren setzte es sich so ganz langsam durch, dass Kinder in die Schule gingen. Eigentlich nur die Jungen! Um die Mädchen hat man sich damals leider noch sehr wenig gekümmert. Eigentlich als Komponist angestellt, war Georg Philipp Telemann (1681-1767) verpflichtet, auch in der Schule, am Hamburger Johanneum, zu unterrichten. Von einer solchen etwas anstrengenden Unterrichtsstunde handelt seine heitere Schulmeisterkantate, die auch nach 250 Jahren noch gut ankommt, voll sprühender Laune und köstlicher Selbstironie. In der Aufführung durch fortepiano erleben wir, wie die ganze Musikstunde auf den Kopf gestellt wird. Und am Ende hat der alte Schulmeister seinen Chorkindern und allen Konzertbesuchern doch ein bisschen Singen beigebracht und „ihr Gemüt ergötzet“! Laut neuerer Forschung (1995) wird die Urheberschaft Telemanns an der Schulmeisterkantate bezweifelt und sie wird Christoph Ludwig Fehre zugeschrieben, was aber ihren Wert nicht mindert. Musiziert werden kann das Werk in verschiedenen Fassungen für Bassstimme, Knabenchor und Orchester evt. auch mit zusätzlich zwei Oboen und zwei Hörnern.
Bereichert wird die Aufführung durch die Kostüm- und Bühnenbildgestaltung durch die mitwirkenden Kinder.
Volker Schrewe als „Schulmeister“ und Moderator.