„Laßt Blumen sprechen”

Ein Jahreskreis von bunten literarischen und musikalischen Blumen mit:

Jeanette Giese / Sonja Szylowicki/ Michael Reuter / Volker Schrewe

„ich glaub‘, ich mach‘s nicht mehr lange!“ so oder so ähnlich würde es vielleicht klingen, wenn eine Geranie von ihren Erlebnissen als Tischdekoration im Fischrestaurant berichten könnte, von den Tücken des blumigen Lebens zwischen Schönheit und Vergänglichkeit.

In diesem floralen Programm werden natürlich die Lieblingsblumen der Dichter, die Rosen und Veilchen aber auch eher bürgerliche Gewächse wie Geranien und Astern besungen. Sogar Un- bzw. politisch korrekt Wildkräuter wie der Löwenzahn oder sogar die wenig romantische Distel kommen zu Wort. Die Urheber der Texte, Gedichte und Lieder sind so unterschiedliche botanische Größen wie: Johann Wolfgang von Goethe, Paul Lincke, Johannes Brahms, Fred Endrikat, Richard Strauss, Ralph Benatzky, Hermann Löns, Theodor Fontane, Alexander Puschkin, Friedrich von Flotow, Robert Schumann, Wilhelm Busch, Heinrich Heine u.v.a..



Ein heiter bis nachdenklicher Konzertabend in 2 x 45 Minuten.

Premiere in der Orangerie am Schloß, Rheda-Wiedenbrück September 1998

Die Presse schrieb:

Wenn Blumen sprechen könnten ... Zwischen Operette und Kunstlied einerseits und Heinrich Heine und Wilhelm Busch andererseits lag das kurzweilige Spektrum. Dementsprechend unterschiedlich war auch die Einstellung zu dem vermeintlichen Dasein der blumigen Freunde. Da wechselten sich liebliche Hymnen an die Schönheit der Blumen mit romantischen Wunschträumen nach dem Wissen eines alten Lindenbaumes und der zynischen Gewißheit, daß „es kein Röschen ohne Läuschen” gibt, ab. Jenseits aller romantischen Verklärungen, die rote Rosen und Konsorten oft mit sich bringen, inszenierten die Akteure ihre Botschaft mit einer kräftigen Portion Selbstironie. (...) Großartig, als Blumenkränzchen „Tunichtbunt“, das beim Tässchen Kaffee über die Beziehungen der anderen Pflanzen tratscht, oder als Glühwürmchen, das über den Löwenzahn auf den Bahngleisen nachsinnt, kein floristischer, tierischer oder menschlicher Gedanke an die blümliche Existenz war den Akteuren zu verquer, um das Seelenleben der zarten Pflänzchen zu verdeutlichen, die sich manchmal als genauso wenig zart oder zimperlich herausstellten wie wir Menschen. (NW 1998)